Auf diesem Bild ist eine wunderschoene symmetrische Dreiwegeweiche zu sehen, zu finden im
Bahnhof Jiyuugaoka der Tokyu Ooimachi Linie, einer Privatbahn im Suedwesten Tokyos in
Japan.
Einen Hinweis auf die wohl doch recht starke Anfaelligkeit dieser Konstruktionsweise,
bedingt durch die zarten Weichenzungen, gibt das bereitliegende Austauschexemplar.
Noch einige interessante Details sind zu entdecken: Der gepflegte Neigungsanzeiger,
in Deutschland lange ausgestorben, sowie die drei Lichtschranken zur Ueberwachung
eines benachbarten Bahnueberganges.
In der Detailansicht erkennt man die exakt gleichlangen und extrem duennen Weichenzungen:
Gleich nebenan gibt es stationaere Kletterweichen zu sehen. Eingesetzt wird sie fuer selten
benutzte Abstellgleise sowie im Regelbetrieb nicht benutzte Gleiswechsel. Weiter im
Vordergrund sind in beiden Streckengleisen Schienenauszuege zu sehen.
Den Stellmechanismus der Kletterweichen hat mir Jens Ullmann (Danke!) erklaert:
'Rechts und links neben der Weiche und am Herzstueck sind filigrane Metallstuecke zu sehen,
die mit einem Klappmechanismus (Scharnier ist gut geschmiert und glaenzt) auf die eigentlich
nicht zu befahrenden Schienenluecken geklappt werden. Ein Fahrzeug, welches die Weiche im
Abzweig befaehrt wird also ueber die normale Schienenkopfhoehe gehoben.'
Diese stationaeren Kletterweichen werden im wesentlichen nur von Fahrzeugen zur
Streckenunterhaltung befahren, und das nur in Kriechgeschwindigkeit.
In Abbiegerichtung duerfen die Weichen nur gestellt werden, wenn die Strecke
fuer den Normalbetrieb gesperrt ist, das wird auch ueber Kontakte ueberwacht.
Auf freier Strecke sieht das Ganze dann so wie im Bild unten aus (Chuo/Sobu Linie der
Japanischen Eisenbahnen in Naehe des Bahnhofs Sendagaya). Dank weisser Farbe sind
hier die Klapp-Stuecke gut zu erkennen.
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(erstellt: 14.08.2000, letzte Aenderung: 30.08.2000)